WasserfallTai Chi und das Tao

 

"Mit Tai Chi haben wir uns auf einen Weg begeben, dessen Ziel der Weg ist.
Denn im Tai Chi lernen wir nie aus. Und um nicht bloß in hübschen Bewegungen hängen zu bleiben, bedarf es kontinuierlichen Übens. Tai Chi ist ein Weg des Wachsens, oftmals der Selbstfindung, auf jeden Fall des Ruhigwerdens.


Tai Chi basiert auf der Philosophie des Taoismus. Der Kernpunkt dieser Philosophie ist das Unaussprechliche, das Ewige, die Leere, aus der alles entspringt, das der Natur Innewohnende.


Tai Chi beruht auf dem Prinzip des Mitfließens im Lauf des Lebens. Es ist der Weg der Natürlichkeit, des Wuwei, des Nichthandelns, in dem alles Handeln wie von selbst geschieht – nämlich durch Intuition und Spontaneität. Man schaut, erkennt die richtige Richtung, den eigenen Weg und den richtigen Zeitpunkt und handelt dann ganz natürlich, sozusagen mit dem richtigen Instinkt. Man reagiert im Sinn der aktuellen Situation, auf der Grundlage der Erfahrungen, aber im gegenwärtigen Augenblick, undogmatisch, frisch und natürlich. Und genauso sollen die Bewegungen im Tai Chi ausgeführt werden: nicht durch Denken, sondern durch Fühlen und durch natürliche Reflexe.


Als Symbol für Tai Chi wird sehr gern das Wasser herangezogen. Das Wasser im Fluss strömt kontinuierlich, auch über Hindernisse hinweg. Es fließt gleichmäßig und stetig, windet sich geschmeidig um Steine und andere Gegenstände herum und ist letztendlich stärker als alles Harte. Auch Steine werden irgendwann vom Wasser zu Sand zerrieben."

(Quelle: Jutta Besser, Buch "Tai Chi", Urania-Verlag)

 

 

„ Nichts in der Welt ist weicher und schwächer als Wasser,
und doch gibt es nichts, das wie Wasser Starres und Hartes bezwingt.“
Tao te king

 

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